Ein Herz und eine Seele
Ein Herz und eine Seele ist eine deutsche Fernsehserie, die von 1973 bis 1976 in zwei Staffeln vom WDR produziert wurde. Im Mittelpunkt steht das Leben der kleinbürgerlichen westdeutschen Familie Tetzlaff, deren ebenso cholerisches wie reaktionäres Oberhaupt „Ekel“ Alfred von Heinz Schubert verkörpert wurde. Die Serie erreichte hohe Popularität und wird bis heute regelmäßig wiederholt.
Handlung
Die Serie zeigt stark überspitzt das Zusammenleben einer westdeutschen Familie in einer nordrhein-westfälischen Reihenhaussiedlung zu Anfang der 1970er Jahre. In einer Folge wird Wattenscheid als Wohnort genannt.[1] Sie behandelt neben üblichen Alltagsthemen vor allem das Aufeinanderprallen der kleinbürgerlich-konservativen Einstellung der Eltern mit den idealistischen Ansätzen der 68er-Bewegung, für die Tochter und Schwiegersohn stehen.
Hauptdarsteller
Heinz Schubert
Elisabeth Wiedemann
Diether Krebs
Hildegard Krekel
Die einzelnen Episoden wurden erst am Tag ihrer Ausstrahlung vor Publikum aufgezeichnet. Daher konnten tagesaktuelle Ereignisse kurzfristig in die Drehbücher aufgenommen werden.[4]
Die ersten elf Folgen der ersten Staffel wurden zunächst für das Dritte Programm in Schwarzweiß gedreht. Später wurden vier Folgen für das Erste Deutsche Fernsehen in Farbe neu gedreht, teils mit verändertem Drehbuch.[5] Die 12. Folge (Sylvesterpunsch) wird zu Silvester – ähnlich wie Dinner for One – immer wieder ausgestrahlt. Es war zudem die erste Folge in Farbe. Auch die Folge Rosenmontagszug wird regelmäßig zu Karneval wiederholt und die Folge Besuch aus der Ostzone am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit), da die Handlung am verlängerten Wochenende des 17. Juni, dem damaligen „Tag der deutschen Einheit“ der Bundesrepublik Deutschland, spielt.
Lange Zeit blieb unklar, ob Folge 11, Der Sittenstrolch, wirklich erneut als Folge 21 in Farbe gedreht wurde oder ob dies eine irrtümliche Angabe war, denn im Archiv des WDR ließen sich weder Hinweise noch ein Sendeband zu dieser Folge finden. Erst im Juni 2005 wurde der Farbfilm bei Recherchen des Magazins Digital-Movie.de[6] unter Mithilfe von Zuschauerpost.de im Archiv des SWR wiedergefunden; die Folge wurde als einzige vom SDR und nicht vom WDR produziert.[7]
Auch die sonstigen in Farbe gedrehten Folgen enthalten meistens inhaltliche Parallelen zu älteren Folgen. So sind beispielsweise in den Folgen Frühjahrsputzund Der Fernseher längere Textpassagen, in denen Alfred Michael den Berliner Mauerbau erklärt, inhaltlich identisch. Auch gibt es zwischen Der Ofen ist ausund Das Hähnchen große Parallelen. Ein weiteres Beispiel ist die Szene mit Elses Kleid in Sylvesterpunsch und Silberne Hochzeit. Des Weiteren ist der Dialog über Willy Brandt in den Folgen Silberne Hochzeit und den Folgen 8 und 18 Urlaubsvorbereitung identisch.
Die zweite Staffel wurde nach nur vier Folgen eingestellt. Begründet wurde dies von den Produzenten damit, dass das Konzept nicht mehr zeitgemäß sei und das Zuschauerinteresse daher sinke.